Ich werde ab heute das Team der fleißigen Blogger verstärken. Hauptsächlich möchte ich mich dem Thema Videospiele widmen, damit es nicht zu langweilig wird werde ich aber auch mal die eine oder andere Buch- oder Kinorezension einstreuen oder meine Meinung zu aktuellen Themen in die Welt hinausplaudern. Wie auch bei Batman gilt bei mir: Sollte euch irgendetwas stören oder habt ihr einen Verbesserungsvorschlag, dann sagt es bitte. Ich bin auch nur ein ganz kleines Bisschen böse
Zu meiner Person: Ich heiße Martin, bin derzeit 25 Jahre alt (Tendenz steigend), und zocke für mein Leben gern. Los ging es, als Oma irgendwann mal einen Atari VCS mitbrachte und ich mit Solaris in die Tiefen des Weltalls eintauchte. Es folgten SNES und Gameboy, wo ich meine Leidenschaft für RPGs und die Zeldareihe entdeckte. Als treuer Nintendofanboy der ich damals war, habe ich den Nachfolger N64 auch lange gegen die böse Playstation verteidigt. Irgendwann konnte aber selbst ich die Augen vor dem armselig tröpfelnden Spielenachschub nicht mehr verschließen. Also musste der heißeste Ofen her, den man damals bekommen konnte: Segas Dreamcast. In unzähligen Onlinestunden mit Phantasy Star Online erwarb ich mir den Namen Runefaust, der irgendwie als Nickname an mir hängen geblieben ist. Mit PS2, Xbox und Gamecube wurde nachgerüstet, aber irgendwie stellte sich bald eine gewisse Müdigkeit ein, die selbst der Kauf des Plastikmonsters Steel Battalion (ein geniales und bis heute total unterschätztes Meisterwerk) nicht vertreiben konnte. Immer wieder die selben ausgelutschten Spielideen mit immer besserer Grafik bringen es auf Dauer halt nicht. Irgendwann fiel mir Konamis Contra: Shattered Soldier für die PS2 in die Hände. Was war das? Eine Pixelgenaue Steuerung, jederzeit perfekte Übersicht, dazu Action im Sekundentakt ohne lästiges Anschleichen, Taktieren oder andere Mätzchen. Ich war begeistert. Ein Saturn und ein Megadrive wurden angeschafft, um die Meisterwerke Radiant Silvergun und Gunstar Heroes zocken zu können. Der 2D-Boom hatte begonnen. Schließlich gelangte ich zum Neo Geo und schaffte mir eine Mak (Multi Arcade Konsole) an, ein Gerät das es ermöglicht, Spielhallenplatinen am TV zu zocken. Dann kamen die Automaten. 2 Stück stehen heute bei mir, einer aus Platzgründen leider im Keller. Man braucht immer 2, einen mit vertikalem, einen mit horizontalem Monitor. Die Xbox 360 brachte ein Bisschen die Begeisterung für Mainstreamgames zurück, trotzdem zocke ich heute überwiegend Arcadeshooter in 2D, besonders gerne die Meisterwerke von Cave (Dodonpachi, Espgaluda). Bei Interesse kann ich gerne etwas ausführlicher aus der wunderbaren Halbwelt der 2D-Enthusiasten berichten. Das würde den Blog wunderbar bereichern und einen erfrischenden Kontrapunkt zu Tiuris langweiligen Mainstreamspielen bieten (Hihi ich bin heute wieder streitlustig drauf. Tiuri hasst mich eh schon, weil ich den Abgabetermin leicht überzogen habe. Bitte nicht schlagen Chef.). Doch nun zum interessanten Teil:
Special Editions im Test
Sie werden immer häufiger und lassen Sammlerherzen höher schlagen: seltene und aufwändig gestaltete Special Editions von Videospielen. Beim Einkauf auf Ebay oder in Forenmarktplätzen begegnen sie uns und wir stellen uns die Frage: Lohnt es sich, etwas mehr Geld für die SE auszugeben, oder tut es auch die normale Version? Dieser Artikel soll als kleiner Leitfaden beim Einkauf dienen und befasst sich ausschließlich mit den zusätzlichen Inhalten der Special Editions im Vergleich mit den normalen Versionen. Besonders erwähnenswerte Erstauflagen habe ich auch mit berücksichtigt. Die Qualität der Spiele fließt nicht in die Wertung ein. Viel Spaß!
Halo 2 (XB)
Spiel und mittelprächtige Making Of-DVD im Steelbook mit Plastikschuber. Solide Hausmannskost
2 von 5 Punkten
Perfect Dark Zero (360)
Steelbook im Schuber aus durchsichtigem Plastik, die obligatorische Making Of-DVD (nicht besonders interessant), sowie ein kleiner Comic, der die Ereignisse 5 Minuten vor Beginn des Spiels schildert. Leider ist das dünne Heft nicht wirklich spannend und liefert auch keine neuen Storyerkenntnisse. Zusätzlich bekommt ihr noch eine Hologrammkarte, deren Sinn sich mir bis heute verschließt. Vorsicht: das dünne Plastik des Plexischubers (gibt’s da eigentlich einen trendigen Szenebegriff für?) bricht leicht. Bewahrt das Spiel deshalb besser nicht ganz unten in eurem Spielestapel auf.
2 von 5 Punkten
Lost Planet (360)
Das Spiel steckt in der gleichen Plastikhülle wie schon Halo 2 und Perfect Dark, das Steelcase ist jedoch aufgerauht, was beim Anfassen einen stark verrosteten Eindruck hinterlässt. Diese Hülle fasst keiner gerne an. Auch der Umfang enttäuscht: die beigelegte Bonusdisk enthält nur einige Bilder und den Soundtrack des Spiels im MP3-Format. Von den angekündigten Trailern keine Spur. Neben den obligatorischen 48 Stunden Xbox Live gibt es noch eine Rubbelkarte, mit der ein exklusiver Multiplayerlevel freigeschaltet werden kann. Diesen gibt es inzwischen aber auch für Besitzer der normalen Version.
1 von 5 Punkten
Oblivion (360)
Das prächtige Rollenspiel hat auch eine prächtige Ausstattung spendiert bekommen. Im schicken Digipack befinden sich ein Making-Of, eine gefaltete Karte (Im Gegensatz zu Overlord sogar mit bedruckter Rückseite), ein kleines, 112 Seiten starkes Taschenbuch mit zahllosen Infos zu Story und Spielwelt, sowie eine Münze, nachgebildet nach der im Spiel verwendeten Währung. Keine überragende Prägequalität, aber so war das halt damals im Fantasymittelalter. Dafür ist der Taler richtig groß und aus richtigem Metall. Alleine das Taschenbuch dürfte sich schon für Fans der Tolkien-Anhänge als eigenständiger Lesestoff eignen, der Taler ist prima fürs Liverollenspiel in den dunklen Wäldern Niederbayerns.
5 von 5 Punkten
Bioshock (360)
Masse statt Klasse schien das Motto der Macher der Bioshock-SE gewesen zu sein. Mit Making Of-DVD und Soundtrack wirkt sie schon üppig bestückt, der Knaller ist aber die Nachbildung eines Big Daddys aus Kunststein. Leider wirken die einzelnen Bestandteile wie mit heißer Nadel gestrickt. Die Bonus-DVD ist in 60 Hz aufgenommen, könnte also auf älteren Fernsehern Probleme machen. Sie enthält jedoch nur ein kurzes Making-of, nicht einmal ein Hauptmenü gibt es. Der Soundtrack verdient seinen Namen nicht, er enthält statt der im Spiel vorkommenden Stücke nur drei (3!) mäßige Remixe von Moby. Nur die Figur ist richtig schick. Leider sollen ihre Gliedmaßen leicht abbrechen, was mir zum Glück noch nicht passiert ist. Die Bemalung ist leider nicht überragend, die Bullaugen des Big Daddy wurden in der selben Farbe bemalt wie die restliche Maske.
3 von 5 Punkten
Gears of War (360)
So macht man es richtig: Die Special Edition von Epics Edelshooter steckt in einer schick gestalteten „Keksdose“ und enthält ein gebundenes Artbook, das echten Mehrwert bietet, da es die Hintergrundgeschichte des Spiels detailliert erzählt (was das Spiel leider nicht hinbekommt). Dazu gibt es eine Bonus-DVD, auf der etwa 10-jährige Kinder eine Tour durch das Entwicklerstudio unternehmen. Ob die das Spiel schon spielen dürfen?
Einziges Manko: die Papierkarte, auf der sich die DVDs befinden, macht keinen stabilen Eindruck und ist außerdem anfällig für schmutzige Fingerabdrücke.
4 von 5 Punkten
Halo 3 Legendary Edition (360)
Für Halo 3 hat man sich etwas ganz besonderes einfallen lassen: Neben der normalen Version und der Special Edition gibt es noch die sog. Legendary Edition. In einem riesigen Karton bekommt der Kunde einen originalgetreu nachgebildeten Helm des Master Chief auf einem kleinen Sockel. Nimmt man den Helm ab, liegen in einem Fach im Sockel die 2 DVD-Hüllen mit dem Spiel und dem Bonusmaterial. Platz für eine weitere DVD-Hülle ist vorhanden, falls man einen der Vorgänger mit hineinstellen will. Der Helm hat die Größe eines Fahrradhelmes für Kinder und ist wirklich schön gemacht und aufwändig gestaltet. Leider lässt er sich jedoch nicht aufsetzen. Die 2 Bonusscheiben enthalten alles, was den Halofan glücklich macht. Warum dann nur 4 Punkte? Ganz einfach: Der Preis ist mit 130 € unverschämt und deutlich zu hoch.
4 von 5 Punkten
Zelda: The Wind Waker (GC)
Viel Bonusmaterial gibt es nicht, dieses ist aber so sensationell, das ich gerne die Höchstnote vergebe. Die (normale) Hülle enthält neben der Spieldisk eine weitere Disk, auf der sich eine grafisch dezent verbesserte Version des N64-Hits Zelda: Ocarina of Time befindet. Ein Zeitloser Klassiker, der vielfach als bestes Videospiel aller Zeiten bezeichnet wurde und in keiner Sammlung fehlen darf. Dazu kommt noch das sog Master Quest, eine bisher unveröffentlichte Version von Ocarina of Time, mit neuem und sehr knackigem Dungeon-Design. Habe ich wirklich eben das Wort sensationell verwendet?
5 von 5 Punkten
Metal Gear Solid 2 (PS2, Erstauflage)
Die Bonusdisk enthält tolle Dokus, viele Trailer und massig Informationen. Außerdem gibt es anstelle der Anleitung ein kleines, verdammt gut gezeichnetes Mangaheft, in dem die Grundlagen des Spiels erklärt werden. Die Anleitung befindet sich als Bildergalerie auf der Bonusdisk. Vorsicht: Das Spiel wurde damals auch im Bundle zusammen mit der PS2 verkauft. Die Bundleversion verzichtet auf die DVD und den Manga, enthält dafür aber die Anleitung in gedruckter Form. Von MGS 2 gibt es noch eine weitere SE mit dem Titel Metal Gear Solid 2: Substance. Diesen konnte ich leider nicht testen, es sollen jedoch zahlreiche Zusatz- und Trainingsmissionen sowie eine neue Making Of-DVD hinzugekommen sein. Substance betreibt eine ähnliche Abzocke wie Subsistence (siehe unten).
3 von 5 Punkten
Final Fantasy X (PS2)
Die Erstauflage enthält eine Bonus-DVD randvoll mit Interviews, Trailern und Infos rund um das wunderschöne Rollenspiel aus dem Hause Square. Insgesamt ist die DVD aber etwas schwächer als die von MGS 2. Löblich: Das Bonusmaterial enthält keinerlei Spoiler. Wie bei MGS 2 gibt es eine Bundleversion, die ohne Bonus-DVD auskommen muss. Da es sonst keine weiteren Extras gibt leider nur:
2 von 5 Punkten
Devil May Cry 3 (PS2)
Die Kampagne von Dantes Gegenspieler Vergil muss nicht mehr freigespielt werden, sondern kann von Anfang an gewählt werden. Zudem fehlt die noch in der normalen Version enthaltene Demo von Monster Hunter. Schwache
0 von 5 Punkten
Metal Gear Solid 3: Snake Eater – Subsistence (PS2)
Zur Spiel-DVD gibt es 2 Zusatzdisks mit vielen Dokus. Zudem kann man sich alle Videosequenzen als coolen Zusammenschnitt angucken und die ersten beiden Teile der MGS-Reihe zocken (vor ewigen Zeiten für den MSX-Computer erschienen). Das Hauptspiel wurde auch leicht verbessert, man darf jetzt die Kamera frei bewegen und online gegeneinander antreten. Leider hat Konami die SE lange nach der normalen Version herausgebracht und billigend in Kauf genommen, dass sich Fans das Spiel aufgrund des Bonusmaterials erneut kaufen. Für diese Dreistigkeit ziehe ich einen Punkt ab. Warum nicht gleich die volle Packung, Konami?
4 von 5 Punkten
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Hinweis von Tiuri: Für den Inhalt seiner Gastblogger-Einträge ist allein Runefaust verantwortlich. Seine Kommentare und Ansichten spiegeln nicht unbedingt meine Meinung wider. Klar soweit? ^^